Berlin, 14.07.2022. E-Mail-Werbung ist nicht nur lästig, sie hat auch einen überraschend großen ökologischen Fußabdruck. Obwohl ihr Versand gesetzlich streng geregelt ist, versenden Unternehmen täglich millionenfach Spam-Mails – häufig auch illegal. Der Appmelder bietet nun erstmals die Möglichkeit, sich dagegen zu wehren.
Ursprünglich konnten Verbrauchende mit Hilfe des Appmelders gegen unerwünschte und widerrechtlich zugestellte Briefkastenwerbung vorgehen. Nun hat er gemeinnützige Verein Letzte Werbung e. V. sein Angebot um ungewollte elektronische Post erweitert. Der Schritt ist ein logischer, denn: Auch der Newsletter-Versand trägt erheblich zur Klimaerwärmung bei. So geht die britische BBC von vier Gramm ausgestoßenem CO2 pro versendeter E-Mail aus.
Die Anzahl versendeter Spam-Mails ist enorm. Automatische Spam-Filter sortieren häufig nur den für sie offensichtlichen E-Mail-Spam aus. Newsletter und unerwünschte Werbung, die Unternehmen ohne vorheriges Einverständnis versenden – sogenannter Grey Spam – werden wiederum oft nicht identifiziert.
Der Appmelder will nun auch dieses Problem angehen und öffnet sich nach einer Testphase mit mehr als 1.000 erfolgreichen Gerichtsverfahren für die breite Masse. So haben Verbrauchende fortan die Möglichkeit, gezielt und vor allem unkompliziert gegen unerwünschte E-Mail-Werbung vorzugehen. Mögliche Kosten werden im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung vom Anbieter getragen.
Der Appmelder bietet erstmals die realistische Möglichkeit, als Verbraucher wirkungsvoll gegen unerwünschte E-Mail-Werbung vorzugehen.Rechtsanwalt Severin Riemenschneider von der Media Kanzlei
Falls der Rechtsweg gegen eine Werbesendung nicht direkt möglich ist, gibt es zudem die Möglichkeit einer dokumentierten Abmeldung. In beiden Fällen reicht es aus, die Werbemail an meldung@appmelder.de weiterzuleiten damit der Appmelder die Arbeit aufnehmen kann. Über ein App können dann bequem der Prozess verfolgt und Entscheidungen über die nächsten Schritte getroffen werden.
Aktuell hält sich ein Großteil der Unternehmen nicht an die Regeln, wie bisher eingereichte Fälle zeigen. Darunter sind auch große Marken wie Otto, Görtz oder die BKK VBU. Bekannte Start-ups wie IDNow, Tier oder Flink sind ebenfalls häufig mit Verstößen aufgefallen.
Wir haben gemeinsam mit unseren Nutzern die Chance, nicht nur Postwerbung, sondern auch E-Mail-Werbung nachhaltiger und verbraucherfreundlicher zu gestalten.Mitgründer und Umweltaktivist Sebastian Sielmann über das neue Angebot.
Über Letzte Werbung
„Letzte Werbung” ist eine Non-Profit-Organisation, deren Ziel es ist, deutsche Briefkästen von unerwünschter Werbepost zu befreien. Die GründerInnen des gemeinnützigen und unabhängig agierenden Vereins möchten so nicht nur der Verschwendung wichtiger Ressourcen entgegenwirken und die Systeme entlasten, die von den Wurfsendungen besonders betroffen sind, sondern auch die Verbraucherrechte stärken. Gemeinsam mit ehrenamtlichen HelferInnen aus Deutschland und Österreich leistet „Letzte Werbung” Aufklärungsarbeit und strebt letztlich eine Änderung der Gesetzeslage die Briefkastenwerbung betreffend an.
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